Das Blasorchester und das Jugendblasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Mörlen gaben vor kurzem in der übervoll besetzten Mehrzweckhalle in Nieder Mörlen ihr Jahreskonzert.
Es war einmal mehr eine großartige, kulturell hochstehende Veranstaltung der besonderen Art und Ausprägung, die die 75 Musikerinnen und Musiker ihrem Publikum in der geschmack- und liebevoll, herbstlich dekoriert und ausgeschmückten Mehrzweckhalle an diesem Oktobersamstag (15.10.2005) dargeboten hat.
Nach der Begrüßung und einem herzlichen Willkommen der Zuhörer und einer stattlichen Anzahl von Ehrengästen durch den Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr, Werner Braun, der an diesem Abend die Moderation übernommen hatte, erklang unter der Stabführung von Christian Allert die Ouvertüre zur komischen Oper "Leichte Kavallerie" aus der Feder des österreichischen Operettenkomponisten Franz von Suppe. Mit diesem Eröffnungsstück hatte man bereits den Geschmack des Publikums getroffen und lang anhaltender Applaus belohnte die Laienmusiker für ihre Anstrengung und dargebotene Leistung. Auch das zweite Stück, die Western-Parodie "Zorro Superstar" von Erwin Halletz nahm den Zuhörer mit und führte den schnell und wendig den mit der Peitsche agierenden Helden in schwarzer Kleidung, Umhang und Maske phantasievoll vor das geistige Auge.
Nach dieser fulminanten Eröffnung verließ das Stammorchester die Bühne und überließ den Jugendlichen des Jugendblasorchesters unter der Leitung von Stefan Haus bereitwillig das Feld. Sina Kremer, Katharina Fischer, Olav Düvel, Luca Schätzle und Lukas Peppler aus den Reihen der Jungmusiker kündigten im folgenden Block die dargebotenen Stücke selbst an, was dem ganzen Ablauf wieder eine ganz eigene Note gab. Nach dem als Erkennungsmelodie gespielten "Also sprach Zaratustra" von Richard Strauß folgte mit "Aladdin", eine Folge bekannter Melodien aus Tausendundeiner Nacht. Die Titelmelodie aus dem Film Titanic "My heart will go on" wurde sehr einfühlsam vom Orchester und den Solistinnen Christine Weil (Altsaxophon) und Laura Fischer und Mareike Faust (Querflöte) vorgetragen. Nach der gefühlvollen Ballade wurde es dann rockig. Mit einem fetzigen Schlagzeugsolo des ganzen Registers in "Rock-Out" vibrierten auch in den hintersten Reihen die Zuschauerstühle und machten das Publikum zur fortgeschrittenen Abendstunde richtig munter. Auch die folgenden drei Stücke der Rocklegende Queen "The Show must go on", "We will rock you" und "We are the Champions" begeisterte die Zuhörer und überzeugte einmal mehr von dem qualitativ hohen Leistungsniveau der jungen Musiker. Mit Begeisterung und Enthusiasmus waren die Kinder und Jugendlichen bei der Sache und man konnte förmlich spüren, dass der Dirigent mit seiner Lehr- und Lernmethode hier eine besonders erfolgreiche Arbeit tut und dabei eine glückliche Hand hat. Mit der Zugabe "Fascinating Drums" verabschiedete sich das Nachwuchsorchester und es folgte eine kleine Pause. Getränke und kleine Snacks wurden von der Servicemannschaft der Freiwilligen Feuerwehr den Besuchern angeboten und dankbar angenommen. In den Unterhaltungen und Gesprächen in der Pause war viel Anerkennung und Lob über das bisher Dargebotene zu hören.
Der zweite Teil des Programms wurde dann wieder vom Stammorchester mit Dirigent Christian Allert bestritten. Mit dem legendären "St. Louis Blues" von dem aus Alabama stammenden W.C. Handy wartete man mit einem Stück auf, das bei keinem Auftritt amerikanischer Militärmusikkorps fehlen darf und die Zuhörer so recht zum Mitklatschen und Stampfen animierte. Die Komposition "The New Village", ein Auftragswerk des niederländischen Komponisten Kees Vlak für die 15. Niedorp Festspiele ließ die imaginäre Erstehung einer Ansiedlung zu einem niederländischen Dorf, das im Laufe der Zeit wohlhabend wurde, offenbar werden. Aus dem Album "Swing, when You're winning" des britischen Entertainers Robbie Williams folgte nun ein Medley beliebter und bekannter Melodien, wie "Have you met Mrs. Jones", "Mack, The Knife", "Something Stupid" und "Beyond The Sea". Ebenso begeistert aufgenommen wurde das nun folgende Arrangement von Ron Sebregts mit den bekannten Hits der legendären schwedischen Popgruppe ABBA mit "Dancing Queen", "Mamma Mia", "Fernando" und "The winner takes it all". Als letztes wurde der Ohrwurm "Floral Dance" dargeboten. Ursprünglich als traditionelles Lied komponiert, gehört es zum Standardrepertoire jeder Brassband in der Grafschaft Cornwall. International bekannt wurde der "Floral Dance" durch den Film "Brassed Off - Mit Pauken und Trompeten" über das Ende einer traditionsreichen Bergarbeiter-Blaskapelle.
Nach dem Ende dieses Stückes übergab Christian Allert den Taktstock an Stefan Haus. Allert, der selbst Dirigent beim Musikverein Altenstadt-Heegheim und zudem Vorsitzender dieses Vereins ist, stand im vergangenen halben Jahr nur zur Erarbeitung des Konzertprogrammes dem Blasorchester zur Verfügung. Stefan Haus, Leiter des Jugendorchesters und des neu begründeten Schülerorchesters übernimmt nun auch das Dirigat beim Stammorchester. Mit eigenen neuen Ideen wird er versuchen, die jahrelange erfolgreiche Arbeit von seinen Vorgängern Sascha Mistetzky und zuletzt Christian Allert fortzuführen und neue Impulse zu geben.
Verstärkt durch die Jugendlichen des Nachwuchsorchesters spielte man nun gemeinsam die Samba "Copacabana". Ein Teil der jungen Musiker wirkte mit Percussioninstrumenten rhytmusverstärkend vor der Bühne mit. Lang anhaltender Applaus entschädigte die Aktiven und zeigte, dass man mit der Auswahl der Stücke als auch mit dem Vortrag voll den Geschmack des Publikms getroffen hatte. Nach einer weiteren Zugabe, dem "Tiger Rag", bedankte sich Abteilungsleiter Matthias Heil bei den beiden Dirigenten, den Helfern aus den Reihen der Feuerwehr und bei seinen Musikern für die hervorragende Vorbereitung und den gelungenen Ablauf der Veranstaltung.
Bei einem wohlverdienten Schluck und einem kleinen Imbiss ließen die Aktiven dann den Abend ausklingen und feierten so einmal mehr ein sehr gelungenes Konzert wie schon so oft. Die Besucher freuen sich schon auf die nächste Veranstaltung.
